Entstehung
Die Gründung des heutigen Spielmannszuges Müschede e.V. wurde in der Jahreshauptversammlung der Kolpingfamilie Müschede, deren Präses der Vikar Heinrich Kriegel war, am 6. Mai 1956 durch die anwesenden 30 Mitglieder beschlossen.
Erster Tambourmajor war Heinrich Schlinkmann. Weitere Männer der ersten Stunde waren Anton Wiese(†), Friedhelm Voß, Gerhard Bachmann, Herbert Metten, Manfred Wessel, Walter Biendara (†), Jürgen Finger, Edgar Schulte, Paul Börger, Rudolf Kroll (†) und Günter Rohe.
Diesem formellen Akt folgte alsbald die Umsetzung. Bereits im gleichen Jahr, nämlich am 10. Juni 1956, wurde in einer Vorstandssitzung im Vereinslokal Franz Voß beschlossen, „… für die erste Unterrichtung des neuen Spielmannszuges Herrn Hauptlehrer a.D. Fabri zu bitten, einen Notenkursus abzuhalten.“
Ein Spielmann ist natürlich erst komplett, wenn auch die äußere Form stimmt. Eine Uniformität bedingt neben einer einheitlichen Bekleidung wie Hose, Jacke, Hemd und Krawatte auch eine Mütze.
Die 1. Sammlung zur Anschaffung von Mützen erfolgte am 5. Mai 1957 während der Jahreshauptversammlung der Kolpingfamilie mit dem Ergebnis, dass 28,56 DM übergeben wurden. Zum Vergleich: der damalige Stundenlohn eines Facharbeiters betrug etwa 1,40 DM.
Doch nur mit Mützen konnte kein Musikzug auftreten. Weitere Anschaffungen waren erforderlich, so fand in der Zeit vom 1.- 30. März 1958 ein Preisschießen im Vereinslokal Voß statt. Der Erlös war für neue Uniformen bestimmt.
Was für ein Verein ohne vernünftiges Inventar? Die 1. Inventur im Jahr 1964 erbrachte folgendes Ergebnis:
16 Uniform, bestehend aus Jacken und Mützen
12 weiße Hosen
3 neue Trommeln
1 alte Trommel
5 Metallflöten
5 Koppel
4 Adler
1 Pauke
1 paar Becken
Den 1. öffentlichen Auftritt hatte der Spielmannszug der Kolpingfamilie am 14. Juli 1957 anlässlich des Müscheder Schützenfestes.
1964 wurde der Antrag dem Volksmusikerbund beizutreten, stattgegeben.
Aus unbekannten Gründen folgte jedoch bereits im Jahr 1968 der Austritt aus dem Volksmusikerbund, bevor 1991 der erneute und wahrscheinlich endgültige Beitritt erfolgte.
Nach 12 Jahren guter Zusammenarbeit zwischen der Kolpingfamilie Müschede und seinem angegliederten Spielmannszug bahnte sich im Jahr 1968 die Trennung an. Die endgültige Trennung erfolgte jedoch erst im Jahre 1976 anläßlich der Jahreshauptversammlung. Seit diesem Zeitpunkt heißt der Verein „nur“ noch Spielmannszug Müschede.
Das 25-jährige Bestehen feierte der Spielmannszug am 25. April 1981 in der Müscheder Schützenhalle unter Mitwirkung von 2 Musikvereinen, 4 Fanfarenzügen und 26 Spielmannszügen.
Am 7. Dezember 1998 wurde der 1. Vorsitzende Werner Backs vom Bürgermeister der Stadt Arnsberg, Herrn Alex Paust und Stadtdirektor Hans-Josef Vogel für sein Engagement für die Kinder des Spielmannszuges Müschede geehrt. Er erhielt das Prädikat „Kinderfreundlich“, eine Auszeichnung beispielhafter Beiträge für eine kindgerechte Lebenswelt.
2001 wurde Klaus-Michael Backs für 27-jährige Tätigkeit als Tambourmajor durch den Volksmusikerbund geehrt. Er erhielt die höchste Auszeichnung des Volksmusikerbundes, den Landesehrenteller. Nach 45-jähiger Tätigkeit wurde Klaus Backs im Jahr 2019 in den Ruhestand verabschiedet.
Nach 23-jähriger erfolgreicher Amtszeit als 1. Vorsitzender legte Werner Backs im Jahr 2001 sein Amt nieder. Er wurde mit großem Beifall verabschiedet, zumal er zusagte, weiterhin aktiv musizieren zu wollen. Ihm folgte der Vorsitzende Ralf Schröder. Nach 18-jähriger Amtszeit wurde das Amt im Jahr 2020 an den aktuellen Vorsitzenden Marlon Schulze übergeben.
Für besondere Verdienste erhielten 2003 Werner Backs und Wolfgang Herrmann den Ehrenteller des Volksmusikerbundes. Wolfgang Herrmann war von 1963 bis 2014 als Schriftführer für den Verein tätig.